Gesellschaft der Freunde der Geologie in München
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Exkursion ins Nördlinger Ries

Am Wochenende vom 2. und 3. Mai führte uns die erste Exkursion in den Impaktkrater Nördlinger Ries. Die Exkursionsroute wurde von Dr. Giesela Pösges ausgesucht und stellte sich wie folgt dar.

 

 

Die Exkursion beginnt am ersten Tag nach dem Besuch des Rieskrater-Museums mit dem wissenschaftshistorisch bedeutenden, ehemaligen Steinbruch der Stadt Nördlingen. In der Altenbürg ist eindrucksvoll das wichtigste Gestein des Rieskraters- der Suevit- zwischen Weißjurakalken aufgeschlossen.

Danach führt uns die Exkursion zu einem Aussichtspunkt am südwestlichen Kraterrand im Geotop Lindle. Dieses Geotop zeigt eindrucksvoll wie sich der relativ kleine Primärkrater in den jetzt ca. 25 km im Durchmesser großen Rieskrater umgewandelt hat. Dieses Steinbruchgebiet diente sogar den Apollo-Astronauten zum geologischen Feldtraining.

Im Anschluss daran folgen Aufschlüsse im nordwestlichen Riesgebiet, es werden kristalline Megablöcke bei Wengenhausen und bei Unterwilflingen (Lehberg) besucht.

 

Am zweiten Tag der Exkursion wird zuerst wieder das Nordwestries besucht. Bei Maihingen gibt es einen kleinen geologischen Wanderweg durch das romantische Mauchtal. Der Wanderweg endet in einem sehr schönen, kleinen Aufschluss in den Riesseekalken, die sich nach dem Einschlag in dem sog. Riessee gebildet haben.

Im Norden des Rieskraters wird der beeindruckende Steinbruch Aumühle, der den direkten Kontakt des Suevits mit der Bunten Breccie aufschließt, besucht. Am Büschelberg bei Hainsfarth besteht die Möglichkeit, in einem großflächig angelegten Aufschluss (jetzt Fußballplatz), die Riesseekalke in Form eines Grünalgenriffs zu betrachten.

Danach führt die Exkursion auf die Fränkische Alb nach Gundelsheim. Dort sind in einmaliger Weise die Bunten Trümmermassen aufgeschlossen, die auf dem autochthonen Malmkalk hervorragend erhaltene Schliffflächen erzeugt haben.

In Otting in südwestlicher Richtung zu Gundelsheim gelegen, wird der ehemalige Suevitsteinbruch besucht, der auch von den Apollo-Astronauten für ihr geologisches Feldtraining genutzt wurde. Hier nahm Eugene Shoemaker 1960 die entscheidende Suevitprobe, in der kurze Zeit später Edward Chao das Hochdruckmineral des Quarzes Coesit entdeckte und damit das Ries als Impaktkrater nachweisen konnte.

In Polsingen im Nordostries gelegen ist eine geologische Besonderheit aufgeschlossen – eine sog. Impaktschmelzbreccie.

 

Gisela Poesges, Vizechefin des Riesmuseums und unser Exkursionsführerin

Übernachtung in Nördlingen im Jufa-Hotel

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